Neu: Vorgeschichte und Folgen des arischen Ahnenpasses: Zur Geschichte der Genealogie im 20. Jahrhundert. Arnshaugk 2013, 374 Seiten

Neu: Volkmar Weiss: Wird Israel überleben? Die Juden und ihr Staat. Arnshaugk 2013, 102 Seiten

Volkmar Weiss: Die Intelligenz und ihre Feinde: Aufstieg und Niedergang der Industriegesellschaft. Graz 2012, 544 Seiten

2. Auflage, überarbeitet und erweitert: Volkmar Weiss: Das Tausendjährige Reich Artam: Die alternative Geschichte der Deutschen 1941-2099. Arnshaugk 2011, 383 Seiten


Erschienen in: Deutsche Annalen (2005), S. 166-195. ISBN 3-8061-1168-5

[1] Überarbeitete Fassung eines Vortrags auf dem Seminar der Jungen Union Landesverband Braunschweig am 4.9.2004 in Salzgitter-Bad.

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Das Ende der ewig wachsenden Gemeinschaft? [1]
 
Volkmar Weiss 

War die Rentenkatastrophe vorhersehbar?

Wie jeder weiß, liegt seit 1973 die Geburtenzahl pro Frau in der Bundesrepublik bei etwa 1,4 Kindern, d.h. ein Drittel zu niedrig, um die Einwohnerzahl zu halten (die bei 2,1 Kindern konstant bliebe). Da es sich bei diesen 1,4 um den Mittelwert aus deutscher Bevölkerung und den hier lebenden Ausländern mit einer höheren Kinderzahl handelt, liegt die Geburtenzahl bei deutschen Frauen unter 1,4. Das bedeutet: 100 Deutsche haben etwa 65 Kinder und 44 Enkel; innerhalb von zwei Generationen wird die ursprüngliche deutsche Bevölkerungszahl mehr als halbiert.

Daß die Substanz verloren geht, ist von 1973 bis etwa 1995 dadurch verschleiert worden, daß als Folge des Geburtenausfalls im 1.Weltkrieg und der im 2. Weltkriege gefallenen Männer um 1990 die Rentnerjahrgänge sehr schwach besetzt waren und demzufolge die Sterblichkeit gering, hingegen die Zahl der jungen Frauen im gebärfähigen Alter groß war, so daß die geringe Fruchtbarkeit zum Teil durch die erhöhte Zahl der Mütter kompensiert wurde. „Das zufällige Zusammentreffen dieser beiden Effekte wird den Bevölkerungskollaps um rund zwei Jahrzehnte verzögern und die Bedrohlichkeit der Lage verdecken“ (in dem der Saldo aus Geburten und Sterbefällen noch relativ günstig bleibt), schrieb deshalb 1974 ein Gutachter [2] für sein Ministerium. Millionen von Spätaussiedlern, Flüchtlingen und Zuwanderern ließen die Einwohnerzahl sogar leicht wachsen. Darüber hinaus profitierten und profitieren die wirtschaftlichen Kerngebiete durch die Binnenwanderung innerhalb Deutschlands, durch die Hunderttausende weitere fähige Arbeitskräfte in den Räumen um Stuttgart, München und Frankfurt am Main konzentriert werden, auf Kosten großer Gebiete, die von jungen und qualifizierten Personen immer stärker entleert werden [3] . Dennoch ist jetzt der Moment gekommen, in dem die ersten Folgen der seit 32 Jahren fehlenden Geburten sichtbar werden. Bis zum Jahre 2030 – darin waren sich alle Experten auf dem Jahreskongreß 2004 der Deutschen Gesellschaft für Demographie einig – muß, wenn die gegenwärtige Rentenhöhe gehalten werden soll – der Beitrag kontinuierlich von derzeit 20% auf 40% des Einkommens erhöht werden oder die Rente von derzeit 48% des Nettolohns auf 24%, also unter das heutige Sozialhilfeniveau, abgesenkt werden, wenn der Rentenbeitrag konstant gehalten werden soll. Die Politik hat damit die Quadratur des Kreises zu lösen. Versuche, diese Wahrheit zu verschleiern, etwa durch Überweisungen aus der Benzinsteuer in die Rentenkasse, haben bereits begonnen. Das ändert aber nichts daran, daß sich bis 2030 die demographischen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft ununterbrochen verschlechtern werden, bis 2015 noch allmählich, dann aber immer tiefgreifender.

Die bereits beginnenden sozialen Unruhen sind nur die Vorboten einer Entwicklung, durch die das politische System der Bundesrepublik Deutschland auf den Prüfstand gestellt werden wird. Ließ sich das nicht früher vorhersehen und politisch gegensteuern? Doch, sehr wohl. Nur ein Beispiel von vielen: 1974 legte Dr. Scheuing, Beamter im Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung, eine Arbeit vor [4] , in der zu lesen war: „Welche Folgen ergäben sich bei lang anhaltenden niedrigen Geburtenraten für die Landesplanung? ... Ein Anhalten der nunmehr eingetretenen geringen Geburtenhäufigkeit müßte zur allmählichen Entvölkerung der strukturschwachen Gebiete führen. ... Im Augenblick sind erst die Kindergärten betroffen. ... In wenigen Jahren werden die Folgen des Geburtenrückgangs die Schulen erfassen. ... Kleinzentren werden eine vollgegliederte Grundschule nicht mehr auslasten können. ... Während der achtziger Jahre werden auch die Gymnasien von den schwachen Altersjahrgängen erreicht werden. Mittelzentren, die bisher ein dreigliedriges Gymnasium noch auslasten konnten, werden dann hierzu nicht mehr in der Lage sein. ... Die Hoffnungen von Gemeinden auf eigene Sporthallen oder Schwimmbäder werden zunichte werden. .... Gegenüber diesen für die Raumordnungspolitik durchweg schädlichen Folgen eines lange anhaltenden Geburtendefizits wären für die Sozialpolitik zunächst günstige Folgen zu erwarten. Solange die geburtenschwachen Jahrgänge noch vor dem Erwerbsalter stehen, das ist bis 1985/90 der Fall, wirkt sich der Geburtenrückgang günstig auf die Erwerbsquote, das heißt auf den Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung, aus. .... Wenn dann aber die geburtenschwachen Jahrgänge ins Erwerbsalter gelangen und dann etwa vom Jahre 2000 an die geburtenkräftigen Jahrgänge der dreißiger Jahre in das Rentenalter kommen, wird die günstige Erwerbsstruktur in das gegenteilige Extrem umschlagen. ... Ein heute zwanzigjähriger Bürger wird im Jahre 2020 Rentner werden und somit von einer derartigen Entwicklung voll betroffen sein. Selbst die heute Vierzigjährigen, die im Jahre 2000 ins Rentenalter treten werden, müssen damit rechnen, von der beginnenden Rentenkatastrophe noch miterfaßt zu werden. ... Möglicherweise würde man den einzigen Ausweg aus der unhaltbaren Situation darin sehen, Ausländer in einem bisher nicht gekannten Ausmaß ins Land zu holen. In vielen Städten würde dann die ausländische Bevölkerung überwiegen.“ [5] Es hat also bereits ganz am Anfang der Entwicklung nicht an Warnern in Ministerien, in der Wissenschaft und den Statistischen Ämtern gefehlt, die auf die Folgen der niedrigen Geburtenziffern hingewiesen haben und Bevölkerungspolitik angemahnt haben. Jedoch völlig vergeblich. 1978 z. B. warf der Leiter der Planungsabteilung des Bundeskanzleramtes den Befürwortern einer solchen Politik vor, „sie pflegten völkisch-kollektivistische Vorstellungen. Man denke in Kategorien der Gruppe, der Horde, des Volkes. Bestandserhaltung sei ein Begriff aus der Viehhaltungsstatistik ... Der Leiter der Planungsabteilung bereiste ab 1978 wichtige Tagungen, auf denen über Bevölkerungsentwicklung gesprochen wurde, und attackierte jedermann, der den Geburtenrückgang als bedrohlich darstellte. ... Bundeskanzler Helmut Schmidt erklärte am 2. August 1979, es stehe dem Staat nicht zu, die Geburtenentwicklung beeinflussen zu wollen.“ [6] Die Halbierung der Geburtenzahl, die sich in der Mitte Deutschlands, in der früheren DDR, binnen eines Jahres 1991 als eine der ersten „Früchte“ der deutschen Einheit vollzogen hat, hatte sich in Westdeutschland auf dem Zeitraum 1963 bis 1978 verteilt.

 

Beispiele für die Wirkung staatlicher Bevölkerungspolitik

1.      In Frankreich war nach den Napoleonischen Kriegen schon im 19. Jahrhundert die Geburtenzahl gering. Nach dem Schock der Niederlage von 1940 entschloß sich das Land zu einer  wirksamen Bevölkerungspolitik [7] , die seither von allen Regierungen mitgetragen wird und dazu geführt hat, daß die Kinderzahl nur knapp unter der Idealziffer von 2 Kindern pro Frau liegt und die Gesamtzahl der Geburten pro Jahr heute höher ist als in Deutschland mit seiner (noch) viel größeren Einwohnerzahl.

2.      Als in der DDR um 1972 ebenso wie in der Bundesrepublik die Geburtenzahl dramatisch zurückging, wurde in der DDR rasch ein Bündel von familien- und sozialpolitischen Gesetzen [8] beschlossen, die zu einem Wiederanstieg der Geburten führten, zwar auch nicht auf das Ausgangsniveau, aber in die Nähe der französischen Zahlen, wohingegen in der Bundesrepublik Deutschland nichts dergleichen geschah.

3.      In der Weltwirtschaftskrise 1929-1932 war es in Mitteleuropa erstmals zu einem  Geburtenrückgang gekommen, der 1932 schon das seither niedrige Niveau von 1973 ahnen ließ. Die nationalsozialistische Regierung reagierte sofort und 1939 wurde wieder die Zahl von etwa 2 Geburten pro Frau erreicht. Politisch hatte man sich zwar viel höhere Ziele gesteckt, aber immerhin, man war nicht erfolglos. [9]

Haben die drei genannten Beispiele irgendeinen verborgenen gemeinsamen Nenner? Frankreich geht es bei seiner Bevölkerungspolitik zweifellos um die nationale Größe Frankreichs und seine Selbstbehauptung, die DDR-Spitzen projizierten ihre sozialistische Nation deutscher Art in eine unendliche siegreiche Zukunft mit siegreichen Sportlern; und um welche verwerfliche Dinge es den Nationalsozialisten ging, können sie jeden Tag irgendwo lesen, und sie erfahren damit auch einen der Gründe, warum es in der Bundesrepublik keine deutsche Bevölkerungspolitik gibt. Gemeinsam ist oder war allen drei genannten politischen Systemen die Projektion ihrer Herrschaft, ihres Volkes oder ihrer Rasse - im dritten Beispiel – in eine unendliche Zukunft.


Der Bevölkerungszyklyus

Ich bin u.a. Familiengeschichtsforscher. Wenn ich mir die Familienfotos meiner Ururgroßeltern aus der Zeit um 1890 ansehe, da stehen neben den Eltern sieben oder neun erwachsene Söhne. Seit Urzeiten und Menschengedenken war sonst ein Teil der Kinder früh verstorben, nun wurden plötzlich alle erwachsen und drängten ins Leben. Wenn es mit der Bevölkerungsvermehrung so weiter gegangen wären, dann hätte Deutschland heute über 200 Millionen Einwohner und Zustände ähnlich wie in Bangladesh. Bis um etwa 1800 ging es, wenn ums Sterben ging, den Menschen -  statistisch gesehen - nicht viel besser als den Tieren. Möglichst viele Kinder wurden geboren, damit wenige überlebten, und den Sinn für diesen ständigen Überlebenskampf des Einzelnen und der sehr langsam wachsenden Gemeinschaft – die Transzendenz in eine ewige Existenz - fanden alle Völker in ihrer jeweiligen Religion. Nur der Mensch blickt bewußt in den Tod und kommt auf den Gedanken, seine Vermehrung bewußt einzuschränken. Auch bei Nagetieren – aus denen sich das Säugetier Mensch entwickelt haben soll - gibt es zwar bei Überbevölkerung und Streß Regulationsmöglichkeiten, die zu einem ständigen Auf und Ab führen, von einer Mäuse- und Rattenplage bis zum nächsten katastrophalen Zusammenbruch der Population, aber keine bewußte Geburtenbegrenzung durch absichtliches Handeln der einzelnen Lebewesen mit der Absicht, die kollektive Überbevölkerungskatastrophe zu vermeiden. Bei sozial lebenden Säugetieren, die in der Regel eine soziale Hierarchie aufbauen, wird der Zusammenbruch der Population und der Neuanfang durch eine von der Natur vorgegebene Ereigniskette erzwungen [10] : Das Gedränge der Überbevölkerung führt zu einem Streben nach Gleichheit und zur Zerstörung der sozialen Hierarchie. Indem diese Hierarchie zerstört wird, wird die Population handlungsunfähig und die in Not geratenen Individuen fallen übereinander her. In einem überfüllten Rhesusaffenkäfig kommt es zu Mord- und Totschlag [11] , bei Nagetieren schließlich zu Apathie, Sterilität und Kannibalismus (wie er beim Menschen aus überfüllten und schlecht versorgten Kriegsgefangenenlagern berichtet worden ist). Nicht nur auf der Osterinsel hat sich dieser Zyklus in allen seinen Phasen und schrecklichen Ausprägungen vollzogen, sondern auch wiederholt und mehrfach in komplexen menschlichen Gesellschaften. [12] Kann die Erde in diesem Jahrhundert als Ganzes zu einer Mega-Osterinsel werden?

Nur der Mensch kann bewußt in den Tod des Einzelnen und den Untergang seiner Gemeinschaft blicken. Ob er damit die bei Überbevölkerung eintretende Ereigniskette – in Deutschland kann man etwa ab 1880 vom Wirken eines Gedrängeeffekts sprechen - außer Kraft setzen kann, wissen wir noch nicht. Tier und Mensch hatten bis etwa 1800 die gemeinsame Eigenschaft, sich stärker zu vermehren, als zur Erhaltung ihrer Zahl notwendig war. Eine enorme Säuglings- und Kindersterblichkeit, bis zu zwei Drittel aller Kinder starben vor Erreichen des Heiratsalters, und andere Beschränkungen setzten auch für den Menschen die Grenzen, daß seine Zahl nicht größer werden konnte, als die Erde ertragen konnte. Die Fortschritte der Medizin und Hygiene, höhere Ernteerträge und leistungsfähige Transportmittel ermöglichten aber um 1900, daß fast alle geborenen Kinder nunmehr auch das Erwachsenenalter erreichten. In diesem Moment begannen die Menschen, die drohende Übervölkerungskatastrophe zu begreifen, und handelten mit der einsetzenden Geburtenbeschränkung durchaus vernünftig. Dem Tier ist der Drang angeboren, sich ohne Frage nach dem Sinn unbegrenzt zu vermehren; den Drang hatte der Mensch bis dahin auch, den Sinn und die Ewigkeit vermittelten die Religion und die Gemeinschaft. Zwischen 1770 und 1850 vollzog sich z. B. die stürmische bäuerliche Besiedlung Nordostamerikas, vor allem durch Anhänger protestantischer Freikirchen der Weißen, und getragen von einem großen Geburtenüberschuß. [13] In dem Moment, als der Mensch die Geburten bewußt zu beschränken begann, verlor er den unschuldigen Sinn für die Ewigkeit. Viele kehrten der Religion den Rücken, forderten die soziale Gleichheit und setzten das allgemeine und gleiche Wahlrecht durch. Die individuelle Selbstverwirklichung trat an die Stelle der gemeinschaftlichen. Die Rolle der Frau veränderte sich grundlegend. Was dabei Ursache, was Folge ist, bleibt offen; es geht uns hier nicht ums Detail, nur um die Entwicklungsrichtung, die man mit den Begriffen Modernisierung, Demokratisierung. Liberalisierung und Globalisierung faßt. Die Weltspitzenstellung auf zahlreichen Gebieten hatte Deutschland erstaunlicherweise allerdings bereits vor dem eigentlichen demokratischen Zeitalter erreicht, dessen volle Entfaltung mit dem Geburtenabfall und dem beginnenden Bedeutungsverlust des Landes einhergeht. Wie eine Rakete, deren Treibsatz (für Deutschland schon um 1890) erlischt und die dann noch eine Zeitlang höher fliegt, um dann, erst langsam, dann aber unaufhaltsam an Höhe zu verlieren, so wechseln Aufstieg und Abstieg und die Rangfolge der Völker. 

Auch heute noch gibt es menschliche Gemeinschaften, die sich überdurchschnittlich vermehren und wachsen. Was sind das für Menschen?

1.      Wußten sie, daß Osama bin Laden eines von 53 Geschwistern und Halbgeschwistern ist? Sein Vater, Saudi-Arabiens größter Bauunternehmer, lebte in Polygamie mit 23 Frauen. In dem Buch einer seiner Schwiegertöchter [14] las ich: „Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Es sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.“ Lassen sie sich, deutsche Jugend, vom Zeitgeist der 68er beeinflußt, diese Sätze einmal auf der Zunge zergehen! Das ist Welt, die gegen die sogenannten modernen Wertvorstellungen antritt.

2.      Viele Kinder haben die Angehörigen einiger Freikirchen in den USA: Mormonen, Hutteriten und andere. Es gibt inzwischen mehr Mormonen als Juden auf der Welt. Die Religion der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) ist fest gegründet in ihrer auf Gott vertrauenden sozialen Hierarchie, verbunden mit einer diesseits gewandten und sehr tatkräftigen Lebensauffassung. Mormonen sammeln und verehren auch die Daten ihre Vorfahren, damit ihnen allen das ewige Heil zuteil werden kann, das ihnen ihre Religion verkündet. 

3.      Überdurchschnittlich viele Kinder haben auch jüdische Siedler in Palästina und jüdische Fundamentalisten, für die die ewige Sendung ihres auserwählten Volkes keine leere Worthülse ist, sondern fortdauernde Wirklichkeit. Nichtreligiöse Juden hingegen haben so wenig Kinder wie alle anderen westlichen und industrialisierten Nationen auch. (Ebenso wie Landbevölkerungen stets relativ höhere Geburtenzahlen haben als die großen Städte mit ihrem Gedrängeeffekt.)

Darüber hinaus ließen sich in den Entwicklungsländern eine ganze Reihe Bevölkerungen anführen und in Osteuropa die Zigeuner (politisch korrekt Roma genannt) mit ihrem ausgeprägten Familiensinn, die noch überdurchschnittliche Kinderzahlen haben. Die Betonung liegt aber auf „noch“. Denn sobald  die  Zivilisation so richtig einzieht, die man Fortschritt nennt, und die Menschen sich in unvorstellbarer Zahl und Elend in den Zig-Millionenstädten [15] der Dritten Welt drängen und die ursprünglichen Wertevorstellungen und Lebensziele zerstört werden, fallen die Geburtenzahlen in wenigen Jahren auf deutsches bzw. abendländisches Niveau ab. [16] Die Zeitversetzung des Geburtenrückgangs um ein bis drei Generationen bewirkt aber in Nordafrika, im Nahen Osten und in der Türkei noch heute einen enormen Zuwachs an jungen Menschen und einen auf Europa gerichteten zig-millionenfachen, vielfach illegalen, Wanderungsdruck, ebenso von Mexiko in die USA und von Asien auf Australien und den Fernen Osten Rußlands gerichtet. Dieser Wanderungsdruck auf die sich von ihrer ursprünglichen Bevölkerung entleerenden Räume der heutigen Industriestaaten und seine Folgen wird eines der zentralen politischen Probleme schon in der ersten Hälfte des begonnenen Jahrhunderts werden.

Denn nicht nur Deutschland hat zu niedrige Geburtenzahlen, sondern alle industrialisierten Staaten dieser Welt, also auch Japan [17] , Korea, Taiwan, Kanada [18] , die weißen Bevölkerungen der USA, Südafrikas und des hochgradig verstädterten Australiens, ausnahmslos alle. Die Probleme sind im Prinzip überall ähnlich, wenn auch in dem einem oder anderen Land um einige Jahre zeitversetzt oder nicht ganz so brennend wie in Mitteleuropa (also auch in der Schweiz, in Österreich, in der Tschechischen Republik, in den Niederlanden). An den jeweiligen  Regierungen und an ihrer Politik kann es nicht allein liegen, sondern es muß sich um ein fundamentales Werteproblem und einen Zyklus [19] handeln, von dem in den letzten drei Jahrzehnten die gesamte industrialisierte Welt erfaßt worden ist. Und es deutet vieles darauf hin, daß auch die industriellen Schwellenländer voll in den Sog gerissen werden. Selbst die Geburtenzahlen Frankreichs (mit seinem bevölkerungspolitisch geschickten Familiensplitting) sind nicht so berauschend, wenn man die Zahlen der Franzosen von denen der eingewanderten Nordafrikaner trennen würde, also eine Statistik hätte, an der in Frankreich  keinerlei offizielles politisches Interesse besteht.  Daß der demographische Übergang zu einem Gleichgewichtszustand mit stabiler Bevölkerung führen würde, erweist sich als ein Wunschvorstellung naiver Demographen und Politiker. Führt der Übergang gar in den Untergang? Sind wir vielleicht doch nichts weiter als Laienspieler in einem Zyklus, der mit naturgesetzlicher Wucht und Unaufhaltsamkeit abrollt?  Der Niedergang ist dabei kein stetiger, ununterbrochener, sondern wird immer wieder durch kleine Aufschwünge unterbrochen, die uns den Blick für den langfristigen Niedergang verstellen.

Menschliche Institutionen können durchaus für die Ewigkeit geschaffen worden sein, ohne von eigenen Kindern getragen zu werden. Die katholische Kirche ist das Beispiel dafür. Sie predigte aber die Ehe für ihre Gläubigen, und Spanien und Italien mit ihren hohen Kinderzahlen schienen bis vor etwa drei Jahrzehnten für die Wirksamkeit dieser Predigten zu zeugen. Inzwischen haben beide Länder etwas niedrigere Geburtenzahlen als Deutschland. An die Stelle von Gott ist das Geld getreten.

 

Regiert allein das Geld die Welt?

„Zeit ist Geld“, ist einer der Kernsprüche der Moderne, und keiner im Wirtschaftsleben kann sich dieser Betriebsamkeit entziehen. Die Zeit ist die Ewigkeit an sich, aber ist das Geld auch ewig? Kann man sich für Geld Ewigkeit und Erfüllung kaufen, auch bei eigener Kinderlosigkeit? In jeder Generation bleiben 6 – 10 % aller Menschen  kinderlos, auch wenn sie gern Kinder möchten; manche haben schließlich nur ein Kind, obwohl sie gern mehr als nur eines gehabt hätten. Auch die Kinderlosen tragen nach Kräften zur Kultur und der Gesamtleistung der Gemeinschaft bei, in der sie leben. Wenn das Leben der Austausch des eigenen Lebens für eine Ewigkeit ist, dann strebt der Kinderlose nach Ersatz. Er kann sein Leben und sein Erbe den Kindern seiner Blutsverwandten widmen, als kinderloser Priester seiner Gemeinde oder als Arzt und in vielen anderen Berufen dem Gemeinwohl. Er kann es in materielle und geistige Güter wandeln, die in Ewigkeit wirken soll, in die Stiftung einer Kirche, in eine wissenschaftliche Stiftung oder die Stiftung des Nobelpreises, er kann selbst Bücher, Kunstwerke oder Erfindungen in die Welt setzen, eine Bibliothek betreuen und vieles Bescheidenere mehr. Aber diese Werte haben nur Bestand, solange es Menschen gibt, die diese Kultur tragen. Wird die Zahl dieser kulturtragenden Menschen zu klein, wird ihr Anteil an der Bevölkerung zu klein und damit ihr Einfluß zu gering, wird die Elite eines Volkes zerstört, wird die Elite der kulturtragenden Völker zerstört, so verfallen auch die kulturellen Werte, und die Spur der Kinderlosen verliert sich in der Geschichte, so wie die Antike im Mittelalter fast völlig vergessen worden ist. In Deutschland werden heute pro Jahrgang ein Drittel der Kinder geboren wie um 1900. Jede nüchterne Betrachtung führt zu dem Schluß, daß pro Jahrgang und in der seit 1973 geborenen Generation die Gesamtzahl der Begabten, die geboren worden sind, um zwei Drittel niedriger ist, als in der jungen Generation, die um 1930 deutsche Wirtschaft, Geistesleben und nationalen Selbstbehauptungswillen geprägt hat. Es gibt gute Gründe zu der Annahme, daß es nicht zwei Drittel weniger sind, sondern drei Viertel. Kluge Personen, die heute sehr alt sind, meinen, das man den Substanzverlust gegenüber der Zeit, als sie 70 Jahre jünger waren, in Klein- und Mittelstädten und den Dörfern fern der Ballungsgebiete buchstäblich greifen könne.

 

Leben heißt Kämpfen

„Frieden und Wohlstand“ wünschen uns die Bundespräsidenten jedesmal zum Jahreswechsel. Beides kann man jahrzehntelang haben ohne eigene Kinder, sogar ohne eigene Kinder einen viel höheren Wohlstand, so ein richtiges Wirtschaftswunder, auf das man stolz sein kann, wenn man so richtig auf Kosten der Zukunft lebt. Auf die Dauer aber wird ein Volk ohne eigene Kinder bzw. mit viel zu wenig Kindern weder Frieden noch Wohlstand behalten. „Frieden, Wohlstand, Glück, Toleranz“ und was nicht alles, sind so menschenfreundliche und selbstverständliche Botschaften, das kaum einer wagt, sie als unzureichend zu bezeichnen. Diese Welt ist eine Welt des Kampfes, und wer nicht bereit ist, sein Leben für irgendeine Ewigkeit zu wagen und für die Ewigkeit einer Gemeinschaft, der und dessen Gemeinschaft ist schon verloren und wird aus der Geschichte abtreten. Das ist die bittere Wahrheit. - 1980 war die Mehrzahl der Wehrpflichtigen, die in die Rote Armee der Sowjetunion eingezogen worden ist, erstmals keine Russen mehr, sondern Angehörige der anderen Völker des Imperiums. [20] 1991 zerfiel der Staat und die Weltmacht, die als Zarenreich in Jahrhunderten gewachsen war. Als Rom unterging, waren unter den Letzten, die Rom verteidigten, nur noch wenige geborene Römer.

Bis vor etwa 200 Jahren war die Mehrzahl der Einwohner Bauern. Für Bauern gründete sich die Ewigkeit ihres Hofes in der Ewigkeit ihrer Familie und der Ewigkeit ihrer hierarchisch gegliederten dörflichen Gemeinschaft. Der Schweizer Bauer, der, wenn herausgefordert, zu den Waffen griff, um die Freiheit seiner Gemeinde, seiner Religion und seines Kantons zu verteidigen, fiel, wenn er im Kampfe fiel, für das, was der Dichter Wilfried Bade 1943 [21] in den Worten faßte: „Tot ist nur der, den kein Vaterland aufhebt zu sich, so ihm das ewige Leben gebend.“ In ähnlichen Worten steht es auf allen Kriegerdenkmälern des 1. Weltkrieges in Europa, auch in Frankreich und in England. Die Kampfkraft der Soldaten einer Armee besteht in der Bereitschaft, für irgendeine derartige Ewigkeit zu sterben, für Gott und Vaterland. Und heute ist das die Kampfkraft der islamischen Fundamentalisten, der palästinensischen und tschetschenischen Freiwilligen und der Wille der kinderreichen Familien, aus denen sie entstammen und solange sie noch kinderreich bleiben.

Als im 20. Jahrhundert die überschüssige Landbevölkerung, die auf dem Land kein Auskommen mehr finden konnte, in das Gedränge der Städte zog, verlor sie die ewige Perspektive der überschaubaren bäuerlichen Existenz. Die Nation bot sich als Ersatz, aber nur vorübergehend, wie sich inzwischen gezeigt hat. Auch das Kapital strebt nach Ewigkeit und ewigem Wachstum. Die entstehenden Großbetriebe waren am Anfang Familienbetriebe. Siemens, Krupp, Ford und wie sie alle heißen, wurden ursprünglich von Unternehmerdynastien getragen, in denen das Wohl des Betriebes und das Wohl der Familien zusammenfiel. Von einem bestimmten Punkte an reichen aber die notwenigen Talente innerhalb der Familien nicht mehr aus, um eine Weltfirma zu führen. Daraus hat sich ein Management entwickelt, das persönlich und mit seinem Kapital dorthin geht, wo es am meisten verdienen kann. Zur Zeit ist es das formal noch kommunistische China. Manager verdienen neuerdings manchmal persönlich sogar noch dann kräftig, wenn die von ihnen geführte Firma untergeht. Das internationale Kapital hat kein Vaterland, und ist nicht der Ewigkeit irgendeiner bestimmten Nation verpflichtet. Der Herr Grummt, der einen Schimpansen ins Werbefernsehen schickt, weil er nur in Deutschland produziert und in Deutschland Arbeitsplätze schafft, der ist ein Außenseiter. Das Kapital verdient dann am ungestörtesten, wenn die offizielle Politik eines Landes mehr oder weniger egalitär bzw. sozialistisch ist, der Kapitalmarkt aber völlig frei, d.h. wenn die Politik in den Massen den Glauben erzeugt, die sozialen Unterschiede seien gering und die Gleichheit würde immer größer und die Demokratie immer besser. Das ist einer der tieferen Gründe für den Sieg der politischen Korrektheit seit etwa 1970 und das Überwiegen der egalitären Ideologie, die die Religion ersetzt hat, in den Geistes- und Sozialwissenschaften aller Industrieländer. Unter dem Nebelwerfer der politischen Korrektheit, der die Klassenkämpfer mit sekundären Problemen beschäftigt, läßt sich trefflich verdienen, solange das gemeine Volk Freude an Spaß und Spielen hat, die für sie in endloser Folge produziert werden. Der freiwillig Kinderlose ist bei diesem Genuß fast stets im Vorteil. Herrscht irgendwo Arbeitskräftemangel, werden Ausländer geholt, die den Profit steigern; werden diese Arbeitskräfte überflüssig, werden die Folgelasten auf die Gemeinschaften abgewälzt, zu denen die Leute zugewandert sind. Denn statt der Arbeitskräfte kamen Menschen und ihre Familien in Millionenzahl.  Doch der Logik des Kapitals und des freien Kapitalflusses kann sich ein Land nur in geringem Maße entziehen. Die Regierung und das Land, das sich der Globalisierung widersetzen will, wird zuerst wirtschaftlich und dann politisch schweren Schaden nehmen. Das große Geld zwingt zwar der Welt seine Gesetze auf, kann aber die Frage nach der Ewigkeit menschlicher Gemeinschaften und ihrer inneren Sendung nicht beantworten. Kapital trägt Zinsen, Kapital gebärt aber keine Kinder. Aber für Geld kann man auf den ersten Blick alles kaufen, solange es noch irgendwo Konsumenten gibt, die meisten davon in Indien und China. Es ist mir nicht bekannt, daß von den deutschen Wirtschaftsgrößen vor dreißig Jahren eine deutsche Geburtenpolitik angemahnt worden wäre, noch kenne ich von heute eine derartige namhafte Stimme. [22] Mittel- und langfristig sollten aber auch diese Kreise an der Stabilität und am Überleben der Staaten interessiert sein, in denen sie investieren. Wenn, wie in Südafrika, wo sich das Zahlenverhältnis von Schwarz und Weiß von 1890 bis heute von 50:50 auf 90:10 verschoben hat und weiter verschiebt und die Gewaltkriminalität den Alltag bedroht, dann sind Krise und Chaos wie in Simbabwe nicht mehr weit. Auch für die Superreichen ist das keine schöne Umgebung, in der man leben möchte.

  

Transnationale Elite anstatt Volk?

Wer einen gefragten Beruf hat und Leistung bringt, für den steht heute die Welt offen, und er begreift sich als Teil einer transnationalen Elite, die möglichst dort arbeitet, wo am meisten bezahlt wird, und dort wohnt, wo die geringsten Steuern abgezogen werden. Zu dieser transnationalen englischsprechenden Elite in Wirtschaft, Wissenschaft, Sport und öffentlichem Leben gehören heute bereits etwa 20 Millionen Menschen. Politische Korrektheit und mit ihre zusammengehörende, liberale Grundhaltung gehören zur Grundausstattung dieser Elite. Sie kümmert es gar nicht, wenn irgendwo zu wenig oder zu wenig begabte Kinder geboren werden, denn global gesehen gibt es mehr als genug davon. Noch. Die Welt ist groß, und wenn irgendwo das Volk, der große Lümmel, sich nicht mehr einlullen läßt, mit dem Eiapopeia vom Himmel und vom Sozialstaat, dann transferiert man sein Vermögen, packt seine Koffer und verlagert den Produktionsstandort. Waren der Adel und die aufstrebenden bürgerlichen Unternehmerdynastien stolz auf ihre Genealogie, so pflegt die transnationale Elite schon aus Gründen ihrer persönlichen Sicherheit die Anonymität (mit Ausnahme einiger Galionsfiguren, die den Stoff für die Regenbogenpresse liefern müssen).

Das ist der grundlegende Unterschied zwischen den Jahren 1932 und 2005: 1932 war die Mehrzahl der gebildeten jungen Elite, die Generation der Unbedingten, völkisch und national eingestellt, ihre Abneigung gegen Juden aber beklagenswerterweise bereits ein Ausdruck des entstandenen Gedränges um akademische Arbeitsplätze. [23] 2005 fühlen sich die sehr gut Ausgebildeten in ihrer Mehrzahl als Weltbürger, denen die Sorgen des gemeinen und in seiner Provinz befangenen Volkes fern liegen.

Gibt es für die Ewigkeit des Lebens keinen Ersatz, keinen Ersatz für die Ewigkeit der Gene? Doch, wenn die Gemeinschaft als solche intakt ist, dann wachsen Wissen und Bildung – scheinbar unabhängig von jeder Biologie und im Unterschied zum überfüllten Rattenkäfig - und weltweit wächst die sie mittragende internationale Elite und ihre Kreativität. Tatsächlich streben Kultur, Wissen und Bücher, und die, die sie schreiben, nach ihrer eigenen ewigen Existenz, ebenso wie die Züchter einer neuen Hunderasse oder Tulpensorte. Im Internet können sie sogar das Treiben einer religiösen Sekte, den Transhumanisten, beobachten, die glauben das Mischwesen aus Computern und Menschen die Zukunft gehören wird.  Vielleicht haben sie sogar recht. Ob der Mensch nur ein Seil ist, gespannt zwischen Tier und Übermensch, wie es Friedrich Nietzsche verkündet hat, oder ein Seil zwischen Tier und Cyborg oder gar beidem, wer kann das heute wissen?

Um 2150 wird man mehr dazu sagen können. Bis dahin haben wir uns noch mit den naheliegenderen Fragen zu befassen. Wenn Mitteleuropa 2050 nur noch die Hälfte seiner heutigen Einwohnerzahl hätte, deswegen würde die Welt nicht untergehen. Die Flüsse im sich entvölkernden Sachsen sind heute viel, viel sauberer als 1989. Aber welche Menschen werden, angesichts des Massenansturms auf Europa, 2050 in Mitteleuropa wohnen, welches Volk? [24] Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein starben wegen der ungesunden Lebensverhältnisse in allen großen Städten mehr Menschen, als geboren worden sind, und die großen Städte konnten ihre Einwohnerzahl nur durch ständige Zuwanderung halten und dann sogar mehren. Man könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß heute nicht nur London, sondern ein hochindustrialisierter Staat – wie England - in seiner staatlichen Gesamtheit die Rolle einer zentralen Weltstadt spielt (ebenso wie die transnationale Elite), die, wenn sie überleben und wachsen will, ständiger Ergänzung von außen bedarf. In den großen Städten war das jahrhundertelang nicht anders. Aber unter welchen Voraussetzungen? Unsere Vorfahren haben genau darauf geachtet, daß pro Generation nur die Personenzahl in der Stadt als Bürger aufgenommen worden ist, deren Gewerbe und Arbeit in der Stadt gebraucht wurde. Wer Bürger wurde, mußte bereit sein, sich an Art und Sprache der Stadt anzupassen. Diejenigen, die in der Stadt keine Arbeit hatten, mußten die Stadt wieder verlassen. Ein Heer von Proletariern, das auf Staatskosten gefüttert wurde, wie es in der Endphase Roms der Fall war – solche Zustände konnte und wollte sich keine gesunde Stadt leisten. Heute versucht die Einwanderungspolitik einiger Länder, wie z. B. Neuseelands, genau das zustande zu bringen, was früher die Grundlage jeder wirtschaftlich blühenden Stadt war.

 

Der Rhythmus der Generationen

Meine Großmutter mütterlicherseits, Frau eines Dorfbriefträgers, hatte drei Kinder, vier Enkel und acht heute lebende Urenkel; das Meer hat meine Großmutter nie gesehen und ist nie aus ihrer kleinen Welt herausgekommen. Die Lebensverhältnisse meiner vier Großeltern würden heute die Sozialhilfe auf den Plan rufen, sie waren aber vor fünfzig Jahren ganz normal. Meine Mutter ist noch munter und oft „irgendwo zwischen Nordkap und Gibraltar unterwegs“, wie ich es gern in scherzhaften Worten fasse. Was ich damit sagen will, ist: Heute lebt eine Rentnergeneration mit ganz anderem Lebensstil, als noch eine Generation früher. Diese Generation nimmt für sich in Anspruch, daß sie den Wohlstand, den sie mit ihren Händen und Köpfen geschaffen hat, auch konsumieren kann. Und die kinderlosen und kinderarmen Westdeutschen der nächsten Generation, die in den allernächsten Jahren in Rente gehen werden, die ihr Leben lang gearbeitet haben und demzufolge nach den geltenden Berechnungsvorschriften höhere Renten beziehen, als diejenigen, die kopfstarke Familien großgezogen haben, sind der Auffassung, daß sich dieser Konsum fortsetzen läßt. Daß nun Schluß mit lustig sein soll und die nächste Generation das nicht mehr bezahlen kann und will, weil einfach nicht mehr genug Geld da ist, wer macht das dem Volk begreiflich? Die Jungen, denen es an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen fehlt, sollen jetzt Kinder in die Welt setzen, die 20 bis 25 Jahre lang Jahre erst einmal nur Kosten verursachen, während die Alten ihnen heute vormachen, daß man ohne Kinder und ohne Gedanken an eine ferne Zukunft zu verschwenden, am allerbesten lebt. Noch niemals in der Geschichte klafften bei einer Generation Selbstwertgefühl und Konsumanspruch als künftiger Rentner und tatsächliche Lebensleistung – vor allem der Kinderlosen - so weit auseinander, wie bei einem Teil der heute etwa 50jährigen bis 55jährigen. Eine Frau und Witwe, die ein halbes Dutzend Kinder großgezogen und nur wenige Jahre in bescheidenen Verhältnissen gearbeitet hat, bezieht heute eine Rente am absoluten Existenzminimum, während ihre Kinder das Acht- oder Zehnfache ihrer Rente in die Rentenversicherung einzahlen. Rechnet man den Arbeitgeberanteil mit, dann können auch Eltern, die Rentner sind, und zwei oder drei Kinder haben, die arbeiten, ein erstaunliches Mißverhältnis zwischen dem Rentenbeitrag ihrer Kinder und ihrer eigenen Rente feststellen. Wo bleibt das übrige Geld? Beim näheren Hinsehen erweist sich die staatliche Zwangsversicherung als nichts anderes als ein System der gigantischen Umverteilung von den Familien mit Kindern auf die Kinderlosen, das Sozialsystem als ein System der Umverteilung von den Leistungsträgern auf die Empfänger. Vor 1880, in der Aufschwungphase eines etwa um 1700 einsetzenden und vielleicht etwa 2100 endenden Zyklus, war das aber anders eingerichtet.

Neben der Verringerung der Geburtenzahl ist es eben auch zu einer dramatischen Verlängerung der Lebenserwartung gekommen, mit einer erhöhten Arbeitskraft und Arbeitsleistung vielfach auch noch in fortgeschrittenen Jahren. Deshalb wird in einigen Ländern in einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit auf 67 Jahre ein möglicher Ausweg aus dem Dilemma gesehen, aber bei näherem Hinsehen handelt es um nichts weiter als eine verdeckte Formel, um die Rentenansprüche zu kürzen. Wenn 1 Million Ältere länger arbeiten, so bedeutet das, daß 1 Millionen Jüngere arbeitslos sind und richtige Familien nicht ernähren können. Ein Hauptproblem der weiteren demographischen Entwicklung ist das Verteilungsproblem zwischen den Generationen. Selbst wenn sich in Deutschland die Produktivität und das Pro-Kopf-Einkommen bis 2030 noch einmal verdoppeln sollte (wofür es bei einer schrumpfenden Bevölkerung noch kein Beispiel gibt), so kann das Sozialprodukt wegen der bis dahin um etwa 10 Millionen schrumpfenden Zahl der Erwerbstätigen nur um etwa ein Drittel [25] zunehmen. Die Rentner werden etwa 40% des Volkseinkommens beanspruchen, wenn ihre Ansprüche bis dahin nicht beschnitten werden. Die Demographen gehen davon aus, daß die Lebenserwartung noch weiter steigen wird. Es wäre aber realistischer, das Modell zu berechnen, in welchem Jahr es wegen der sinkenden Qualität der Lebenshaltung und Gesundheitsfürsorge zu einem Umschlag der Entwicklung kommen wird und auch die Lebenserwartung wieder sinken wird, wie sich das in Rußland schon vollzogen hat.  

Als Folge des wirtschaftlichen und medizinischen Fortschritts ist der Rhythmus der Generationen, der in den Jahrtausenden unserer Evolution geprägt worden ist, innerhalb eines einzigen Jahrhunderts aufs schwerste gestört worden. Auch in den entferntesten Winkeln der Welt (wie etwa auf Mauritius) sinkt die Geburtenzahl unter das Selbstreproduktionsniveau von 2,1 Geburten pro Frau, sobald die mittlere Lebenserwartung 70 Jahre übersteigt [26] und Verhütungsmittel und Abtreibungen als Symbole der Moderne jederfrau zugänglich sind. 

Die Begabten verabschieden sich vom Leben

Es hat sich selbst unter Journalisten herumgesprochen, daß über 40% aller Frauen, die in Deutschland und Österreich ein Studium abgeschlossen haben, kinderlos sind und in der letzten Generation kinderlos geblieben sind. Promovierte Gesellschaftswissenschaftlerinnen bleiben zu 68% kinderlos, Hilfsarbeiterinnen in der Landwirtschaft zu 6%. [27] Das Frauenstudium ist damit ein recht effektives Mittel zur Empfängnisverhütung. In Städten wie Heidelberg und Göttingen werden schon seit Jahrzehnten weniger als ein Kind pro Frau geboren. - Wenn man aber ausgeht, daß es auch so etwas wie biologische Vererbung von Begabung und Intelligenz gibt, dann sollte das die deutsche Politik in höchstem Maße beunruhigen. [28] Für die transnationale Elite ist es aber kein Grund zur Sorge; die Hochbegabten, die wegen ihrer weltumspannenden Mobilität kaum zur Familienbildung kommen und biologisch auf dem Altar des Fortschritts geopfert werden, werden in der nächsten Generation durch Aufsteiger aus Dritte-Welt-Ländern ersetzt. Noch. Deshalb ist der Verfall der nationalen Begabung kein Grund zu irgendeiner Diskussion, geschweige denn ein Anlaß zu politischem Handeln. Doch daß eine Bevölkerung in Raum und Zeit auch eine Struktur hat und nicht nur eine Quantität, sondern auch eine Qualität, war auch in Deutschland noch in den Fünfziger Jahren eine Selbstverständlichkeit. Etwa um 1970 jedoch kam es in der westlichen Welt zu einem grundlegenden Umschwung des herrschenden Zeitgeistes. Von nun an zählte bei Menschen nur noch die Zahl:  D. h. Qualifikationsunterschiede beruhten nur noch auf unterschiedlicher Erziehung, Bildung, Sozialisation und die konnte man ja verändern, z. B. die Zahl der Abiturienten und Studierenden von 5% auf 20% oder gar 40% ausweiten, immer in dem Glauben, daß formale gleiche Qualifikation dann auch gleiche Leistung und höhere formale Qualifikation höhere Intelligenz bedeuten würde, anstatt Inflation der Bildungsgrade. Dieser Sieg des Neomarxismus (der Frankfurter Schule) [29] - mit einhergehender Beherrschung der Medien und damit der sogenannten „öffentlichen Meinung“ - ist ein für eine Leistungsgesellschaft erstaunliches Phänomen, mit dem aber eine freie Wirtschaft bisher blendend leben kann. Eine in der materiellen Produktion – in Handwerk, Industrie und Landwirtschaft - nach wie vor gnadenlose Leistungsgesellschaft tarnt sich hinter sich den Narrensaum [30] einer weitgehend ideologisch egalitären Geistes- und Sozialwissenschaft [31] , der Massenmedien und öffentlichen Dienste, in der Vererbung von Begabung ein absolutes Tabuthema geworden ist. Soziale Unterschiede sind nur die Folge von wirtschaftlichen Unterschieden und unterschiedlicher Bildungswege, das ist der Grundkonsens der politischen Korrektheit der gesamten westlichen Welt, wie ihn kein Kommunist besser vertreten könnte und in den Glanzzeiten des dogmatischen Kommunismus besser vertreten hat. Es ist dieser Grundkonsens, der die Eliten biologisch zerstört, jeden vernünftigen Gedanken, der die Wurzeln des Niedergangs begreift, als unanständig brandmarkt und jede vernünftige Überlegung tabuisiert, fast jeden vernünftigen Vorschlag in Bildungs- und Sozialpolitik - von Bevölkerungspolitik wagt man ja gar nicht zu reden -  ins Leere laufen läßt. Es wird zwar ununterbrochen reformiert, aber fast stets in der Richtung, die nur zu einer Verschlimmerung der Mißstände führen kann.

Es ist dabei eine besondere Ironie der Geschichte, daß sich der Zeitgeistwandel in Ost und West in den Siebziger Jahren in entgegengesetzter Richtung vollzog. Während die Praxis der Ostblockländer im sowjetischen Machtbereich insbesondere in der DDR zu der Einsicht führte, daß Menschen nicht unbegrenzt bildungsfähig sind und auch angeborene Begabungen eine wichtige Rolle spielen und der Kommunismus in sich ideologisch zusammenbrach, konnten wir, die damals im Osten lebten, mit steigender Verwunderung beobachten, wie die egalitäre Ideologie im Westen immer mehr um sich griff. In der DDR, die für ihre Studenten zielgerichtete und erfolgreiche Sozialpolitik betrieb,  hatten 1986  43% aller Hochschulabsolventinnen Kinder, 10% sogar 2 Kinder, weitere 15% waren bei Studienabschluß schwanger, nur für 5-8% blieben lebenslang kinderlos (im Vergleich dazu: zur selben Zeit über 40% kinderlose Akademikerinnen im Westen). Dabei muß man noch hinzufügen, daß das Durchschnittsalter der Absolventinnen in der DDR zwei Jahre niedriger war als in der alten Bundesrepublik. Nach der Wiedervereinigung 1990 näherte sich die Kinderzahl vor Abschluß des Studiums fast schlagartig der Zahl Null, wie sie für die alte Bundesrepublik seit Jahrzehnten charakteristisch ist. Neben der Kinderzahl ist aber auch das Lebensalter, in dem die Kinder geboren, ein Faktor im Überlebenskampf der Völker. Eine Bevölkerung oder ein Bevölkerungsteil, der in sechzig Jahren zwei Generationen mit je zwei Kindern hat, hat dann 4 Enkel, ein Bevölkerungsteil, der in sechzig Jahren drei Generationen hat, hat im selben Zeitraum schon 8 Urenkel. Während in der DDR die von der Sowjetunion aufgezwungene zentrale Planung die Wirtschaft ruinierte, versuchte man das Volk zu erhalten (bis es davonlief); im Westen hingegen hat man die Wirtschaft vorangebracht und das Volk ruiniert (auf das auch die Wirtschaft nicht mehr läuft).

Es ist kein Zufall, daß der Mainzer Physik-Professor Hermann Adrian [32] dadurch auf die Probleme der Demographie aufmerksam wurde, da er beobachten mußte, daß es Jahr für Jahr weniger Studenten gibt, die einem anspruchsvollen Physikstudium gewachsen sind. Es werden dafür schlicht und einfach zu wenige geboren. Mit mehr Schulstunden für die breite Mitte läßt sich die Unterzahl der deutschen Elite nicht ausgleichen. Diejenigen, denen ein Studium der Mathematik, Physik, der Ingenieurwissenschaften und der Biochemie zu schwer ist, da man die Anforderungen in diesen Fächern nicht ins Bodenlose nach unten schrauben kann, wie das beim Abitur in Richtung auf geistiges Mittelmaß geschehen ist, drängen sich zu Tausenden in den Hörsälen der Soziologie, Psychologie, Geschichte und Journalistik. Was sie in Wirklichkeit studieren, ist ihre Massenarbeitslosigkeit. Die frühere rein Technische Universität Chemnitz hat inzwischen mehr Studenten der Geisteswissenschaften als der Ingenieurfächer. [33]

Wir verdanken der brillanten Analyse von Eckart Knaul [34] die Erkenntnis, daß mit dem demographischen Übergang zwangsläufig ein Wandel der politischen und sozialen Institutionen einhergeht, eine soziale Erosion, die auf die Zerstörung des biologischen Potentials der geistigen Elite gerichtet ist. Denn nur wenn diese Elite sehr stark geschwächt ist, können die Kräfte der Selbstzerstörung die Oberhand gewinnen, und es gibt dann kein Zurück mehr. Wenn die Professoren auf allen Lehrstühlen der Soziologie, Pädagogik, Psychologie, Politik und Wirtschaft die politisch korrekte Auffassung vertreten (und keine andere mehr auszusprechen wagen) und ebenfalls alle Abgeordneten der etablierten Parteien und alle Wirtschaftsfachleute, daß das biologisch-genetische Begabungspotential der geistigen Elite keine Rolle spielt, sondern nur noch die Ausbildung des Humankapitals – sind wir dann auf dem Weg der Selbstzerstörung nicht schon sehr, sehr weit vorangekommen? Was kann den Zyklus eigentlich noch aufhalten?

Der Anteil der Kinder, die in Armut geboren werden und in Armut leben, steigt ständig. Arm nicht nur wegen der seit Jahren für breite Schichten sinkenden Realeinkommen, sondern auch anteilmäßig immer mehr arme Kinder, weil die Wohlhabenderen Kinder zunehmend eingespart haben. Da es keine Dummen mehr gibt, sondern nur noch „Bildungsarme“, so wird heute jede Bildungs- und Sozialpolitik vorrangig alles daran setzen, durch zusätzliche Zuwendungen die vorhandenen Kinder aus Armut zu retten und die relativ zahlreichen Wählerstimmen ihrer Eltern zu gewinnen. Welcher anständige Mensch könnte etwas dagegen einwenden? Es ist der sichere Weg, um Dummheit geradezu zu züchten. 

Was heißt Siegen? Überleben ist alles

Weiten wir unseren Blickwinkel noch einmal: Die Völker Europas, die für das Entstehen ihrer Nationalstaaten einen hohen Preis gezahlt haben, stehen jetzt vor der Entscheidung, ob sie ihre relativ geschlossenen und christlich geprägten Nationalstaaten aufs Spiel setzen. Eine große Chance besteht für unsere nationale und europäische Existenz darin, daß die bei uns schon vorhandenen Einwanderer und weiter Hinzukommenden keine national geschlossene Einheit bilden, sondern sich auf viele Herkunftsländer verteilen. Gelingt es, die Vielfalt aufrechtzuerhalten, dann sollten wir optimistisch sein. Die einzige Nation, die in Mitteleuropa zahlenmäßig schon so stark ist, daß die Assimilation der schon Anwesenden Vorrang vor jedem weiteren Zuzug haben sollte, sind die Türken. Jahrhundertelang sah sich das alte Rom dem Einwanderungsdruck seiner Nachbarvölker ausgesetzt, und ist damit viele Jahrhunderte ganz gut fertig geworden und hat immer neue Zuwandererströme in sein Reich eingebunden. Durch eine kluge Politik, die die Fremden niemals als eine Einheit betrachtet hat, sondern immer zwischen Personen von großer Nähe und weiter Ferne unterschieden hat, so daß aus den Nahestehenderen gute Staatsbürger geworden sind. Ein gewisses Maß an Bevölkerungsaustausch, an Einwanderung und Auswanderung, ist etwas ganz Normales und hat stets und immer stattgefunden.

„Das kulturfähige Menschentum wird von der Spitze her abgebaut, zuerst die Weltstädte, dann die Provinzstädte, endlich das Land, das durch die über alles Maß anwachsende Landflucht seiner besten Bevölkerung eine Zeitlang das Leerwerden der Städte verzögert,,“ schrieb Spengler schon 1917 [35] . In der Phase, die wir jetzt erleben, stimmt das aber noch nicht: Die großen Städte werden nicht einfach leer, sondern füllen sich zuvor mit anderssprachigen Flüchtlingen aus den Notstandsgebieten aller Weltteile und aller Hautfarben, die – wenn sie so unqualifiziert sind wie die Türken [36] in Berlin – die Städte wirtschaftlich ruinieren, allein schon durch die notwendigen Ausgaben für Sozialhilfe. Der Verfasser der vierbändigen „Deutschen Gesellschaftsgeschichte“, Professor Hans-Ulrich Wehler brachte es in einem Interview [37] der „taz“ am 10.9.2002 auf den Punkt: "Die Bundesrepublik hat kein Ausländerproblem, sie hat ein Türkenproblem. Diese muslimische Diaspora ist im Prinzip nicht integrierbar. Man soll sich nicht freiwillig Sprengstoff ins Land holen." [38]

Die Prognosen gehen davon aus, daß die Bevölkerungszahl der Welt um 2040/2050 mit 9 bis 10 Milliarden Menschen ihren Gipfel erreichen und danach wieder fallen wird. Wenn sie auf 2 Milliarden bis zum Jahre 2100 fallen würde, dann läge zwischen diesen beiden Zahlen ein apokalyptisches Horrorszenario, das Große Chaos [39] , das alle Vorstellungen übersteigt. Wird diese Welt mit stark verringerten Einwohnerzahlen eine technische Welt mit hoher Arbeitsproduktivität und sauberer Umwelt und intelligenten Menschen sein? Oder der Beginn eines neuen Mittelalters, in denen die Überlebenden in den Ruinen hausen und nicht mehr in der Lage sind, die überlieferten technischen Trümmer zu reparieren, geschweige denn weiterzuentwickeln? Zum erstenmal erfaßt die Krise und der Zyklus die gesamte Welt, und so unrealistisch ist die zweite schlimme Perspektive leider nicht. Vom demographischen Übergang in die Modernisierung und die Demokratisierung und dann in den nationalen Untergang – und was aber dann und was dagegen tun? Schlimme Prognosen werden nicht gemacht, weil man ihr Ergebnis herbeiwünscht, sondern weil man das Chaos vermeiden möchte. Das sollte den politischen Menschen von der Ratte im überfüllten Käfig unterscheiden. Das setzt aber voraus, daß es genügend Menschen gibt, die zu einer realistischen Analyse fähig sind und sie die Freiheit haben, andere mit Argumenten zum Handeln zu bewegen, solange es noch nicht zu spät ist. Die Politische Korrektheit scheint aber genau der Mechanismus zu sein, der diese notwendige Freiheit aufhebt und die Menschen zu dummen Ratten im Käfig macht, die das sogenannte Gute wollen, das uns alle unrettbar ins Chaos treibt. [40] Die demographischen Bedingungen Europas sind heute schon bis etwa zum Jahre 2030 vorbestimmt. Die Menschen, die 2025 wirtschaftlich aktiv sein werden, sind heute schon geboren oder nicht geboren. Für die meisten Länder – jedes Land für sich einzeln betrachtet – stehen mittelfristig die Zeichen auf Krise und Katastrophe. Aber die Tatsache, daß fast alle Länder, alle Nachbarstaaten Deutschlands und alle Industriestaaten gleichermaßen betroffen sind,  deutet darauf hin, daß die Lage, geopolitisch betrachtet, nicht so aussichtslos sein kann. Wenn es den europäischen Staaten gemeinsam gelänge, sich während der nächsten etwa 30 Jahre gegen den Wanderungsdruck der überzähligen Söhne [41] aus der islamisch geprägten Welt zu erwehren, dann wird dieser Druck weg sein, und die Karten werden wieder neu gemischt werden. Daraus ergibt sich eine ganz klare politische Schlußfolgerung: Ein Staat wie die Türkei darf in den nächsten 30 Jahren nicht in die Europäische Gemeinschaft aufgenommen werden, vielleicht aber die Ukraine.

Wenn es uns gelänge, qualifizierte Zuwanderer in eine freie Wirtschaft und freie Gesellschaft zu integrieren, dann brauchte uns vor der Zukunft nicht bange zu sein. Bisher waren alle Prognosen der Demographen von sinkenden absoluten Bevölkerungszahlen falsch, solange es sich um wirtschaftlich blühende Staaten gehandelt hat. Die Einwohnerzahl wurde stets durch Einwanderer ergänzt und mehr als ergänzt, solange es wirtschaftlich vorwärts ging. In der Mitte Deutschlands geht es aber bereits wirtschaftlich und mit den Einwohnerzahlen bergab. [42] - Mittelfristig gibt es deshalb nur eine gesunde Möglichkeit: Ein Wiederanstieg der deutschen Geburtenzahlen um mindestens 15%, also eine durchaus realistische Zielstellung für eine Bevölkerungspolitik. [43] Etwa 10% Einwanderer pro Generation kann eine wirtschaftlich intakte Gesellschaft integrieren. Ein Viertel zu niedrige Geburtenzahlen (wie das seit 30 Jahren der Fall ist), und ihre zahlenmäßige Ergänzung durch Einwanderer – für dieses Szenario gibt es noch kein Beispiel, daß das ohne tiefgreifende Existenzkrise abgehen kann.  Wenn Bevölkerungspolitik [44] erfolgreich sein soll, dann muß sie – die Vorschläge liegen ja schon seit Jahrzehnten auf dem Tisch -  außer, daß ein neuer geistiger Rahmen gesetzt werden muß, in wirtschaftlicher Hinsicht folgendes verändern: 1. die Belastungen von den Familien mit Kindern auf die Kinderlosen umverteilen (denn bislang profitiert von Kindern derjenige am meisten, der keine hat); 2. die Arbeitgeber, die Frauen mit Kindern beschäftigen, vom Arbeitgeberanteil der Lohnnebenkosten befreien; und 3. für junge Frauen mit akademischen Abschlüssen Arbeitsstellen mit einer Laufzeit von 7 bis 10 Jahren schaffen und entsprechender Verlängerung, wenn in dieser Zeit Kinder geboren werden.  Punkt 2, die notwendige Befreiung der Arbeitgeber von den Lohnnebenkosten der Mütter, halte ich dabei für den wirksamen bevölkerungspolitischen Hebel in einer freien Wirtschaft. Warum? Machen wir uns doch nichts vor: Betriebswirtschaftlich gesehen ist die Beschäftigung von jungen Frauen und Müttern für den einzelnen Arbeitgeber ein Risiko, für das er keinen Gegenwert erhält. Wie das früher die Bauersfrau war, die nicht nur Arbeitskraft war, sondern dem Bauern auch den Hoferben schenken konnte. Dem Arbeitgeber heute interessiert die Bilanz am Jahresende, und wenn er ein Risiko eingeht, dann wäre es die Aufgabe des Staates, im Falle der Mütter die Interessen der Gemeinschaft zu vertreten, indem er den Arbeitgeber von den Lohnnebenkosten befreit und ihn für sein Risiko einen Ausgleich verschafft.

Wenn es 28% der jungen westdeutschen Männer heute als wünschenswert ansehen, ohne Kinder zu leben [45] , sollte ihnen unmißverständlich klar gemacht werden, daß sie keinen Pfennig Rente aus einer Versicherung zu erwarten haben, wie sie heute noch besteht. Wir sollten davon ausgehen, daß, wenn das politische Kunststück gelänge – aber durch welche politische Bewegung ausgelöst, das ist die Frage - in den nächsten Jahren durch die dringende und notwendige Bindung der Rente an die Zahl der eigenen Kinder [46] eine Wende der Geburtenentwicklung zustande zu bringen, also eine Steigerung um etwa 15% gegenüber heute, dann noch ein letzter Grund zu gewissem Optimismus gegeben wäre. Warum 15%? Für die Erhaltung der Einwohnerzahl sind 2,1 Kinder pro notwendig. 1,9 Kinder (wie in Frankreich) bedeuten einen leichten Bevölkerungsrückgang, mit dem man leben kann. Wenn die deutsche Bevölkerungspolitik bewirken würde, daß die Geburtenzahl von derzeit 1,4 auf 1,7 ansteigen würden, also nur um etwa reichlich 15% des derzeitigen Niveaus und 0,2 durch Einwanderung hinzukämen, dann würde der Anteil der Einwanderer die 10% pro Generation nicht übersteigen. Das ist eine Zahl, die sich integrieren ließe, vorausgesetzt, die 1,7 in Deutschland geborenen Kinder sprechen in der Schule überwiegend Deutsch. Da der Goldschatz der Bundesbank zu einer Zeit angehäuft worden ist, in der die Bevölkerungspolitik vernachlässigt worden ist, wäre es folgerichtig, ihn in den nächsten 20 Jahren abzuschmelzen, um eine deutsche Bevölkerungspolitik mitzufinanzieren. [47]

Kommen wir auf den Ausgangspunkt zurück: Langfristig geht es nicht um ein paar Mark mehr oder weniger für Kinder oder etwas mehr oder weniger Unterstützung für die Mütter, obwohl das bei uns mittelfristig richtige Themen sind und der entscheidende Beitrag für eine höhere Geburtenzahl sein kann. Die meisten Kinder auf dieser Welt werden in Armut geboren. Wir müssen die Antwort auf die Frage finden: Für welche Werte und für welche Ewigkeit werden die Kinder in die Welt gesetzt? [48] Was wird und was soll am Ende des Zyklus stehen, in dem wir uns befinden? Bisher hat sich im Abendland und in der industrialisierten Welt noch kein neuer Prophet gefunden, der eine überzeugende Antwort auf diese Frage geben kann. Aber auch ohne dem werden weiterhin Kinder geboren, und wir sollten nicht zu pessimistisch sein. Noch immer gibt es Millionen Familien, denen ihr Leben, ihr Haus, ihr Hof, ihr Betrieb, ihre Gemeinde, ihr Familienverband, ihre Berufsgenossenschaft, ihre Glaubensgemeinschaft und ihr Volk der selbstverständliche Hintergrund sind, auf dem sie ihre Kinder großziehen. Welche Dauer und Ewigkeit diese Festpunkte als wachsende Gemeinschaften zu erwarten haben, das entscheidet, ob Kinder geboren werden oder nicht. Was Jugend erwartet und fordern muß, was sie selbst leisten kann, ist das Setzen von bleibenden Werten, die über den Alltag hinausreichen in eine unendliche Zukunft, in der und für die ihre Kinder und Kindeskinder leben werden.



[2] Scheuing, Volker: Modellrechnungen zum Geburtenrückgang, Konsequenzen für Landesplanung und Sozialpolitik. München: Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen 1974.

[3] Ebenrett, Heinz J., Hansen, Dieter und Klaus Puzicha: Verlust von Humankapital in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit. Aus Politik und  Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament. B 6-7 (3. Februar 2003), S. 25-31. – An alle Teilnehmer des  Seminars war eine Kopie der Abb. 1 aus diesem Beitrag  verteilt worden: Kartierung der regionalen Durchschnittswerte der Intelligenz (83 Kreiswehrersatzamts-Bereiche, 1998). -  Volltext des Beitrags und Karte unter:  http://www.bpb.de/files/7K5SUG.pdf , nur der Text unter: http://www.bpb.de/popup_druckversion.html?guid=LENL2A

[4] Siehe  Fußnote 2.

[5] Birg, Herwig: Die demographische Zeitenwende: Der Bevölkerungsrückgang in Deutschland und Europa. München: Beck 2001.  –  Ab 2010 werden Ausländer die Bevölkerungsmehrheit in den Großstädten Westdeutschlands stellen.

[6] Scheuing, Volker: Vergessene Debatte über den Geburtenrückgang. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.6.2004, S. 8.

[7] Chaunu, Pierre: Die verhütete Zukunft. Stuttgart: Seewald 1981. – Dröscher, Hubert: Auf der Suche nach einem Ausweg. Muß unser Volk wirklich sterben? Überlegungen zur Bevölkerungsentwicklung in Westdeutschland. Deutsche Annalen (1981), S. 113-135.

[8] Weiss, Volkmar: Die IQ-Falle: Intelligenz, Sozialstruktur und Politik. Graz: Stocker  2000. – www.v-weiss.de/gliederung.html 

[9] Weiss, Volkmar: Vor der demographischen Implosion. Deutschland in Geschichte und Gegenwart 51, Nr. 2 (2003), S. 13-16.

[10] Knaul, Eckart: Das biologische Massenwirkungsgesetz: Ursache von Aufstieg und Untergang der Kulturen. Berg (Starnberger See): Türmer-Verlag 1985.

[11] Niemeyer, Günter: Rebellion bei Rhesusaffen. Hamburger Abendblatt, 3.9.1970.

[12] Diamond, Jared: Collapse: how societies choose to fail or succeed. New York: Viking Penguin 2005.

[13] Zu dieser Ereigniskettee gehört auch der Mexikanisch-Amerikanische Krieg 1846-1848, in dem die USA  das Gebiet von Texas bis Kalifornien von Mexiko abtrennten.

[14] Bin Ladin, Carmen: Der zerrissene Schleier: Mein Leben in Saudi-Arabien. München: Droemer 2003, S. 216f.

[15] Schweizer, Gerhard. Zeitbombe Stadt. Die weltweite Krise der Ballungszentren. Stuttgart: Klett-Cotta 1987.

[16] Longman, Phillip: The empty cradle: how falling birthrates threaten world prosperity and what to do about it. New York: Basic Books 2004.

[17] Schneppen, Anne: Mehr Hunde als Kleinkinder. Japans Familienpolitik ohne Rezepte. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.6.2004.

[18] Soldt, Rüdiger: Jünger als Europa, älter als Amerika. Auch das „klassische Einwanderungsland“ Kanada hat ein demographisches Problem. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.5.2004.

[19] Russell, Claire and W. M. S. Russell: Population crises and population cycles. London: Galton Institute 1999.

[20] Brunner, Edmund: Soviet demographic trends and the ethnic composition of draft age males, 1980-1995. St. Monica, CA: Rand Corporation 1981 (= RAND Note N-1654-NA). – D’Encausse, Hélène Carrère: Decline of an empire: the Soviet Socialist Republics in revolt. New York: Newsweek Books 1979.

[21] Bade, Wilfried: Tod und Leben: Verse des Krieges. Prag: Volk und Reich 1943, S 53, Verkündigung.

[22] Eine Ausnahme sind Wirtschaftsforscher, wie: Sinn, Hans-Werner: Ist Deutschland noch zu retten? München: Econ 2003.  

[23] Weiss, Volkmar: Die Vorgeschichte des arischen Ahnenpasses. Genealogie 50. Jg. (2001), S. 417-436, 497-507 und 615-627. www.v-weiss.de/publ7-pass.html

[24] Buchanan, Patrick J.: Der Tod des Westens: Geburtenschwund und Masseneinwanderung bedrohen unsere Zivilisation. Selent: Bonus 2002. – Demeny, Paul: Das bevölkerungspolitische Dilemmata in Europa zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft 28 (2003), S. 91-117.

[25] Schätzungen nach: Birg, Herwig: Generationenstreß. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.4.2004.

[26] Soziale und demografische Daten zur Weltbevölkerung. DSW-Datenreport 2004.

[27] Dorbritz, Jürgen: Polarisierung versus Vielfalt – Lebensformen und Kinderlosigkeit in Deutschland – eine Auswertung des Mikrozensus. Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft 28 (2003), S. 403-421.

[28] Bahr, Daniel, MdB, FDP-Fraktion: In Deutschland kriegen die Falschen die Kinder. Bild am Sonntag 23.1.2005. – Zu den Äußerungen von Daniel Bahr erklärte Steffi Lemke, Politische Bundesgeschäftsführerin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am 24.1.2005: „Wer behauptet, dass .. wir mehr Kinder von Frauen mit Hochschulabschluss brauchen, hat ein grundverkehrtes Gesellschaftsbild. Hinter den dummdreisten Auslassungen von Daniel Bahr steckt das Bild einer Partei der Bessergebärenden, die gesellschaftliche Spaltung hinnimmt. Bildung ... ist kein Instrument des Klassenerhalts.“ – Dieses Vokabular mit der klassenlosen Gesellschaft als Ziel ist mir (V.Weiss) aus dem Pflicht-Grundstudium Marxismus-Leninismus in der DDR als letztlich menschenfeindliche Utopie in ihrer Konsequenz wohlbekannt.

[29] Kosiek, Rolf: Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen. Tübingen: Hohenrain 2001.

[30] Huntington, Samuel P.: Who are we: the challenges to America’s national identity. New York: Simon and Schuster 2004. - Kremp, Herbert: Memoiren der Zukunft: Deutschland 2050 – ein Rückblick. Norderstedt: Books on Demand 2003.

[31] Pinker, Steven: Das unbeschriebene Blatt. Berlin: Berlin-Verlag 2003.

[32] Umfangreiche Materialien zu „Demographie und Volkswirtschaft“ von Hermann Adrian findet man unter http://www.privat-adrian.de/privat-adrian/demo.html. - Die Studie „Deutschland 2020“ des Berliner Instituts für Weltbevölkerung und globale Entwicklung findet man unter http://www.berlin-institut.org/studie2020/  . Teile der Studie wurden in „Geo“ Nr. 5 (2004) veröffentlicht. – Eine Vorausschätzung des zu erwartenden Geburtendefizits bei Hochbegabten findet man unter: Deutschland 2050. High Potentials verzweifelt gesucht. Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Nr. 7 vom 12.2.2004, http://www.iwkoeln.de/default.aspx?p=content&i=17268. – Zugriff zu diesen Links auch unter http://www.v-weiss.de/politik.html

[33] Sächsischer Landtag des Freistaats Sachsen, Plenarprotokoll 3/103 (19.3.2004), Aktuelle Debatte: Akademikermangel, Dr. Rößler, S. 7500.

[34] Siehe Fußnote 10.

[35] Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes. München: Beck 1923, S. 679 ff.

[36] Weiss, Volkmar: Deutschland IQ (noch) 97, Türkei IQ 85. Die Rundschau (Erfurt) H. 1 (2005), S. 32-35.

[37] Im Volltext unter www.taz.de

[38] Mayer, Tilman: Konfliktpotentiale in Migrationsgesellschaften. Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Demographie 3, Nr. 5 (2004), S. 5-7.

[39] Lee, Gentry und Michael White: Eine Geschichte der Zukunft. Was das 21. Jahrhundert bringt. München: Heyne 2003. – Die beiden Amerikaner erwarten „Das Große Chaos“ im Jahre 2037. Nach ihrer „Prognose“ (S. 280ff.) wird Deutschland 2041 einseitig seine Grenzen sichern, Gastarbeiter deportieren und zeitweise aus der Europäischen Gemeinschaft austreten. .

[40] Kuran, Timur: Leben in Lüge. Präferenzverfälschungen und ihre gesellschaftlichen Folgen. Tübingen: Mohr Siebeck 1997.

[41] Heinsohn, Gunnar: Söhne und Weltmacht. Terror im Aufstieg und Fall der Nationen. Zürich: Orell Füsli 2003.

[42] Müller, Bernhard: Demographische Entwicklung im Freistaat Sachsen – Konsequenzen für Raumentwicklung und Raumplanung. In: Milbradt, Georg und Johannes Müller (Hrsg.): Die demographische Herausforderung – Sachsens Zukunft gestalten. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung 2004, S. 141-157. – Der Verfasser prognostiziert eine Bevölkerungsabnahme der Landkreise Sachsens bis 2020 um 20%, für drei Kreise in  der Lausitz um etwa 25%. Prognosen für Nordhessen und andere Gebiete dürften aber nicht viel anders aussehen.

[43] Holland, Heilwig: Keine (deutsche) Zukunft ohne (deutsche) Kinder. Veröffentlichungen der Gesellschaft für Freie Publizistik 19 (2003), S. 27-48. – Pahl, Gisela: Familienpolitische Rahmenbedingungen und Maßnahmen. In: Bevölkerungspolitik: Demographischer Wandel und Zuwanderung. Schriftenreihe der Deutschen Studiengemeinschaft Nr. 3 (2003), S. 66-82. – Sawall, Edmund: Auflösung Deutschlands? Volkserhaltende Bevölkerungspolitik statt Masseneinwanderung und Überfremdung. Tübingen: Hohenrain 2004.

[44] Weiss, Volkmar: Bevölkerungswandel, Bevölkerungspolitik und Zeitgeist. Burschenschaftliche Blätter 119, H. 2 (2004), S. 47-52.

[45] Dobritz, Jürgen: Kinderwünsche in Europa. Keine Kinder mehr gewünscht? BiB-Mitteilungen 25 (2004) Nr. 3, S. 10-17.

[46] Daß die Rente im Idealfall nicht nur an die Zahl, sondern auch an die Leistungsfähigkeit und das Alter der Kinder gebunden sein sollte, ist heute noch reine Utopie. Es wäre dann einfacher, die Kinder dazu zu verpflichten, einen Teil ihres Einkommens direkt an ihre Eltern zu überweisen, und der Staat würde sich wieder völlig aus der Rentenversicherung zurückziehen. Jahrtausendelang bis etwa 1880 ging es  tatsächlich überall ohne Staat, und warum sollte es nicht wieder gehen? Kinderlose müßten dabei zur Kapitalansparung veranlaßt werden.

[47] Weiss, Volkmar: Bevölkerungspolitik als Grundlage von Staat und Volk. Veröffentlichungen der Gesellschaft für Freie Publizistik 20 (2004), S. 11-29.

[48] Scrinzi, Otto: Ein deutscher Volkstod im europäischen Totentanz. Deutsche Annalen (2004), S. 151-181.