Volkmar Weiss: Die Intelligenz und ihre Feinde: Aufstieg und Niedergang der Industriegesellschaft. Graz 2012, 544 Seiten
2. Auflage, überarbeitet und erweitert: Volkmar Weiss: Das Tausendjährige Reich Artam: Die alternative Geschichte der Deutschen 1941-2099. Arnshaugk 2011, 383 Seiten
Genealogie 42. Jg. (1992) 21-32
Hinweise für das Einreichen von Ahnenlisten bei der Deutschen Zentralstelle für Genealogie in Leipzig
Mit der Verfilmung der "Ahnenstammkartei des deutschen Volkes" mit ihren Millionen Personendaten und der in der Leipziger Zentralstelle vorhandenen AL ist ein Abschnitt der deutschen Genealogie abgeschlossen worden. Eine generelle Per-Hand-"Filterung" aller Spitzenahnen ist bei neueingehenden AL mit dieser Kartei derart arbeitsaufwendig, daß sie in der alten Form nicht mehr stattfinden kann. In Leipzig können Sie als Direktbenutzer selbst versuchen, einzelne ausgewählte "Tote Punkte" gezielt mit dieser Kartei klären zu lassen. Bei bürgerlichen und bäuerlichen Ahnen sind Anschlüsse, die Ihnen weitere Sucharbeit ersparen, ab etwa 1750 und weiter zurück nicht selten. Die Ahnenstammkartei wird bis etwa zum Jahr 2010 in Utah auf Computer übernommen werden, so daß auch diese Daten dann allgemein und leicht zugänglich werden.
Ahnenstammkartei und AL-Umlauf waren um 1920 entstanden, zu einer Zeit, in der es zwar Schreibmaschinen, aber noch keine Kopiergeräte gab. Da mit der weiten Verbreitung von Kopiergeräten in den alten Bundesländern der Leipziger AL-Umlauf zu schwerfällig geworden war, entstand bei der Frankfurter Zentralstelle ein neuer Ahnenlistenumlauf, der von einer Totalverkartung (wie in der Ahnenstammkartei) absehen konnte, da er eine gedruckte Familiennamen- und Ortskartei (2) und bei Gemeinsamkeiten das rasche Kopieren von Ahnenstämmen aus den Originallisten anzubieten hatte. Inzwischen ist mit den computergestützten Forscherkontakten den AL-Umläufen eine Konkurrenz erwachsen, von der sich bereits jetzt sagen läßt, daß damit die Umläufe früher oder später überflüssig werden. Aber damit besteht gerade jetzt in dieser Übergangszeit zwischen Schreibmaschinen- und elektronischem Zeitalter die reale Gefahr, daß die Forschungsergebnisse unserer Zeit wieder verloren gehen. Zwar wird mehr geforscht als je und die Daten werden munter zwischen den Computern der einzelnen Forscher ausgetauscht, jedoch wird dabei übersehen, daß die zentralen Archive immer weniger fertige Arbeiten erhalten, die dauerhaft einer breiten und wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung stehen (3). Mit aller Eindringlichkeit muß darauf hingewiesen werden, daß das bloße Abdrucken einer Spitzen-AL (4) wissenschaftlich völlig wertlos ist und das bedruckte Papier unnütz, wenn die zugrundeliegende AL nicht selbst auch einmal vollständig ausgedruckt wird. Es mehren sich die Fälle, daß Forscher, die am elektronischen Datenaustausch teilgenommen haben, ausscheiden und auch ihre Daten damit wieder völlig verloren gehen. Für die Teilnahme an den "Forscherkontakten" usw. sollte es deshalb zur Pflicht gemacht werden, daß die gesamten Daten als Liste ausgedruckt wird und Exemplare zentral archiviert werden, wie es bei der Leipziger Zentralstelle der Fall ist.
Da die Genealogie selbst ständig in Entwicklung ist (5), sollen die nachfolgenden Anforderungen an AL eher als ernstzunehmde Hinweise und Mindestanforderungen verstanden werden, denn als starre Richtlinien.
F o r m
2. Sauberes und übersichtlich gegliedertes Schriftbild unter Verwendung einer kopierfähigen Maschinen- bzw. Druckerschrift. Die Seiten sollten zwar einseitig beschrieben, aber mit Text gefüllt sein (d.h. in der Regel mehrere Familien auf einer Seite stehen), da Raum-, Gewichts- und Papiereinsparung für Archive und den AL-Umlauf ein wichtiger Gesichtspunkt ist. (D.h. entsprechende raumsparende Computerprogramme sind zu bevorzugen.)
3. Bezifferung mit Kekule-Ziffern, d.h. der Proband (die Person, auf den sich die AL bezieht) erhält die Zahl 1 zugeordnet ( sind es Geschwister, dann die Zahlen 1a, 1b, ... ) , sein Vater 2, die Mutter die 3. Allgemein ausgedrückt: Hat eine Person in einer AL die Ziffer n, dann erhält deren
4. Umfangreiche AL können in Teillisten (z.B. väterliche und mütterliche Vorfahren getrennt) zerlegt werden. Sinnvoller ist das meist nur dann, wenn sich die Herkunftsgebiete der Vorfahren in den Teillisten räumlich ausschließen bzw. zwischen ihnen kaum Ahnengemeinschaft besteht.
I n h a l t
5. Die Familiennamen der Stammreihen werden in aufsteigender Generationenfolge nach dem üblichen ABC oder nach dem phonetischen Alphabet (6) geordnet. Bei stark abweichenden Schreibweisen ist auf die anderen Schreibweisen zu verweisen (z.B. vonJentsch auf Genzsch). Die bweichenden Schreibweisen sind bei den betreffenden Personen mit aufzuführen, ebenso im Ortsverzeichnis.
6. Auch Stiefahnen (d.h. weitere Ehepartner der Vorfahren) sind in die ABC-Folge der Familiennamen mit allen wichtigen Daten aufzunehmen, wenn möglich, auch mit Angaben zu ihren Eltern. Alle diese Personen jedoch ohne Bezifferung.
7. Angaben zu Personen in folgender Reihenfolge: Familienname, Vornamen (Rufname unterstreichen); Beruf und Dienststellung (bei Veränderungen mit Ort und Zeit, so daß sich eine stichwortartige Kurzbiographie ergibt; dabei müssen lokale Bezeichnungen beibehalten werden und aus einem "Anspänner" sollte kein "Bauer" gemacht werden); Titel usw.; bei Haus- und Grundbesitz kurze Angaben über Erwerb und Verkauf mit Angaben zu Zeit, Ort und Preis und Angeld); Angaben über Höhe der Belastung in einer bestimmten Steuerliste; erst dann folgen Geburtsort und -zeit; Sterbeort und -zeit; zum Schluß Heiratsort und -zeit mit Vor- und Zunamen des Partners (wobei der Familienname des Partners zu unterstreichen ist, der Vorfahr ist).
8. Werden die Vorname einer Person verschieden angegeben, so sollte man von der Geburts- bzw. Taufeintragung ausgehen. Andere Formen sollten mit Jahresangaben belegt werden (und wenn das nicht unmißverständlich sind, uch mit genauen Quellenangaben). Wenn möglich, ist jeweils zwischen Geburts- und Tauftagen, Sterbe- und Begräbnistagen, Aufgebot und Trauung zu unterscheiden. Sind diese Daten aber jeweils als Paar verfügbar, sollte man sich auf Geburts-, Sterbe- und Hochzeitstag beschränken.
9. Zu keiner Person sollten Orts- und Zeitangaben fehlen. Notfalls müssen sie errechnet oder geschätzt werden. Errechnete Daten (z.B. des Geburtsjahres aus dem Sterbealter) sollten in Klammern (...) gesetzt werden, ebenso der wahrscheinliche Herkunftsort. Geschätzte Jahreszahlen (um ... ) und vermutete Zusammenhänge (vielleicht ... ) sind eindeutig als solche zu kennzeichnen, z.B. durch Fragezeichen (... ?).
Bei Toten Punkten sollte angeführt werden, in welchen Orten und Quellen nichts gefunden wurde. Es können Vermutungen geäußert werden, wo und in welchen Quellen die Suche vielleicht erfolgreich fortgesetzt werden kann.
10. Unentbehrlich ist die Angabe des Glaubensbekenntnisses. Häufig wird es genügen, daß in der AL überwiegende Bekenntnis an den Kopf zu setzen und
11. Für Frauen, deren Geburtsname unbekannt ist, werden die etwa vorhandenen
12. Außereheliche Verbindungen werden mit nm gekennzeichnet, ansonsten wie eheliche behandelt (auch in der Bezifferung).
O r t s v e r z e i c h n i s
13. Ins Ortsverzeichnis werden alle Geburts-, Wohn- und Sterbeorte der in der
14. Es ist eine übersichtliche regionale Gliederung eines bestimmten historischen Zeitpunkts zu wählen und anzugeben. Für AL hat sich der Stand der Einteilung in Länder und frühere Provinzen von 1914 bewährt.
15. Jeder Ort ist nach seiner Lage eindeutig zu bestimmen (auch bereits in der AL selbst bei jedem Stamm bei erstmaliger Nennung), z.B. durch Angabe der entsprechenden Verwaltungseinheit. Übliche Zusätze sind beizubehalten, wie z.B. Adorf (Vogtland), Halle (Saale). Heutige Postleitzahlen können hinzu
16. Umbenannte oder eingemeindete Orte werden unter dem alten Ortsnamen aufgeführt. Die spätere Bezeichnung kann mit dem Zusatz "jetzt" in Klammern beigefügt werden. - In Einzelfällen kann auch umgekehrt verfahren werden und die heutige Ortsbezeichnung zuerst aufgeführt werden mit dem
17. Orte, deren Lage unbekannt oder unsicher ist, werden mit Fragezeichen versehen oder am Schluß des Ortsverzeichnisses aufgeführt. In solchen Fällen soll die Schreibweise der Quelle auch in der AL selbst beibehalten werden, z.B. "Adorff" (welches?).
R e g i s t e r d e r S o n d e r b e r u f e , S t a n d e s b e
18. Sehr häufige Berufe und Bezeichnungen sollten in dieses Verzeichnis in der
Q u e l l e n n a c h w e i s e
19. Zu jeder AL gehören Angaben über die benutzten Quellen, doch sollen sie
20. Solche Einzelangaben bei umstrittener Quellenlage sowie bisher unbekannte oder versteckte Quellen (Zufallsfunde) müssen so zitiert werden, daß eine Nachprüfung möglich ist, z.B.: Staatsarchiv Dresden Locat 2001, S. 403; oder: KB Lößnitz, als S. des N.N. bezeichnet in der Pateneintragung am
21. Die benutzten Quellengattungen können in einer Übersicht zusammengestellt
"Die Angaben beruhen für die I.- V. Generation auf Standesamts- und
Die Verwendung von Kleinbuchstaben (ohne Punkt dahinter) im folgenden AL- Muster für geboren, gestorben usw., entspricht einer Empfehlung des V. Internationalen Kongresses für Genealogie und Heraldik 1958 in Brüssel (7). Viele Genealogen werden die altbekannten Abkürzungen weiter bevorzugen.- Die künftige Entwicklung wird zu weiteren
24. Über Kurzbiographien von wenigen Zeilen hinausgehende Biographien von mehreren Seiten (vor allem erwünscht für die Eltern, Großeltern, aber auch deren Geschwister) und die Wiedergabe von wenigen Originaldokumenten (wörtlich übertragen oder durch Kopien) oder Fotos kann im Anhang erfolgen. Kurzbiographien bzw. Lebensbilder sollten so umfassend und sachlich sein,daß andere und künftige Leser daraus auch Schlüsse und Erkenntnisse ziehen können, die nicht mit der jeweiligen Meinung des Verfassers und seiner zeitgebundenen Anschauung übereinstimmen brauchen.
Fortsetzung: Beispiel einer Ahnenliste